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Norton

Benzin-Inkontinenz

Wer hat sich nicht schon mindestens einmal über die alten englischen Schieber-Benzinhähne geärgert - meist sind sie undicht. Die Kork-Dichtscheiben sind schwer zu bekommen und wenn, passen sie nicht oder sind schon porös - kurzum, es ist ein Kreuz mit diesen Dingern. Will man nun wegen der Originalität keine anderen Benzinhähne verwenden, so kann man sich mit einfachen Mitteln helfen: Während einer Festlichkeit, bei der auch Sekt ausgeschenkt wurde, kam mir die zündende Idee:

Warum den Sektkorken nicht als Material für Benzinhahndichtungen verwenden ? Weinkorken scheiden aus, da man ja mit dem Korkenzieher bereits ein Loch gebort hat. Die Sektkorken haben auch den Vorteil, daß sie im unteren Bereich aus mehreren Schichten zusammengesetzt sind, die wahrscheinlich besondere Dichtheit versprechen. Also frisch ans Werk! Wir brauchen dazu lediglich ein ganz scharfes Messer, ein Locheisen 13 mm sowie ein Locheisen 4 mm. Mit etwas Geschick schneide man jetzt eine ca. 4 mm dicke Scheibe vom unteren Ende des Sektkorkens ab.

Die Schnittfläche wird auf Sandpapier gerade gerieben bis man die gewünschte Stärke erreicht hat. Nach meinen Erfahrungen sind das 3 bis 4 mm, es muß je nach Benzinhahn ausprobiert werden. Auf einer glatten Holzunterlage wird mit dem 13er Locheisen eine Scheibe herausgestanzt.

Das macht man so oft, wieviel Korkdichtungen man braucht. Zum Schluß werden in die fertigen Scheiben noch genau mittig 4 mm Löcher gestanzt. Die ganze Sache wird natürlich sauber entgratet und entkrümelt, damit keine Krümel in die Benzinleitungen und in den Vergaser gelangen. Vor der Montage legt man die Dichtungen Über Nachtin ein kleines Gefäß mit Fahrradöl oder Rostlöser, damit Sie sich schön vollsaugen können. Danach werden die Dichtungen wie gewohnt eingesetzt. Fertig ist die Laube.

Ich habe mit dieser Methode sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein so behandelter Benzinhahn ist schon über zwei Jahre dicht, wie gesagt, die Qualität der Sektkorken scheint genau richtig zu sein. Für den Fall, daß auch dies keine befriedigende Lösung mehr ist, würde ich es noch einmal unter Verwendung von benzinfestem Gummi versuchen, im technischen Großhandel ist so etwas zu haben. Aus den beiden Fotos sind die Arbeitsgänge ganz gut ersichtlich. Viel Erfolg beim Basteln !

Norton-Günter