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Norton

Absperrhahn für Ölvorlauf

Wo Licht ist, ist auch Schatten - sprich: wo Vorteile sind, sind auch Nachteile ! Die Trockensumpfschmierung bei den Norton Motorrädern hat den Vorteil, dass das Motorgehäuse kompakt ausfällt.

Darüber hinaus kann der Öltank, insbesondere für Sport- und Rennzwecke, beliebig vergrößert werden, so dass eine wesentlich größere Ölmenge zur Verfügung steht.

Nachteil dieser Bauart ist aber, dass, wenn das Motorrad längere Zeit nicht gefahren wird, das Öl langsam vom Öltank in das Kurbelgehäuse läuft. Das kann bis zum Ölaustritt führen, oder, wenn man den Motor anläßt ohne das Öl abzulassen, wird es aus allen Ritzen gedrückt, Undichtigkeiten sind vorprogrammiert.

Richtigerweise sollte man also nach jeder längeren Standzeit zuerst das Öl aus dem Kurbelgehäuse ablassen - eine recht umständliche und schmierige Prozedur.

Eine elegante Lösung bietet sich an, indem man einen Absperrhahn in den Ölvorlauf einbaut. Es gibt hierzu viele Möglichkeiten. Ich selbst habe mir aus dem technischen Großhandel entsprechende Hähne besorgt und in meine 16 H sowie Commando's eingebaut.

Die Hähne sehen etwas klobig aus, können aber mit etwas Feinarbeit durchaus passend gemacht werden. Der große Betätigungshebel wird entfernt und durch ein ca. 30 mm langes, 4 mm starkes Messingstück ersetzt.

Hierzu wird ein Loch in den Hahn gebohrt, sowie ein M4-Gewinde geschnitten und das Messingstück eingesetzt. Darüber hinaus kann der Hahnkörper, der durchgehend als Sechskant ausgebildet ist, im oberen und unteren Bereich noch abgedreht werden.

Zur besseren Anschauung mal einige Fotos a) von meiner 16 H und b) meiner Commando. Bei der 16 H wurde der Hahn direkt am Öltank befestigt, das 3/8 Zoll Gewinde paßt.

Bei der Commando wurde der Hahn direkt hinten am Öltank versteckt an der Auslaufleitung angebracht, Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Hahn einfach in die Leitung oberhalb des Getriebes einzusetzen, man hat fortan keinen Ärger mehr mit vollgelaufenen Kurbelgehäusen. Das natürlich nur, wenn man den Hahn vor längeren Fahrpausen (mehrere Tage) schließt.

Wehe aber, wenn man ihn vor dem Start nicht öffnet - ein kapitaler Motorschaden ist vorprogrammiert. Man sollte also sehr konzentriert starten und neben dem Benzinhahn immer den Ölhahn im Auge haben. Ich selbst habe mir einen entsprechenden roten Hinweis auf den Drehzahlmesser geklebt. Noch besser ist ein Warnkontakt.

Entsprechende Schalter sind im Electronic-Fachhandel zu erhalten. Ganz Vorsichtige können damit nicht nur eine Warnleuchte, sondern auch die Zündung schalten, so dass die Gefahr des Trockenlaufens vollkommen ausgeschaltet ist. 

Es gibt also mehrere Möglichkeiten, sowohl einen Absperrhahn in den Ölvorlauf als auch eine elektrische Warnleuchte bzw. einen elektrischen Zündschalter einzubauen. Dieser Bericht soll nur zum sinnvollen Basteln anregen, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Günter Wilhelm